Joe Bausch bei der Tatort-Lesung in der Keramikmanufaktur
Wieder einmal bot unsere Keramikmanufaktur vor den Brennöfen die eindrucksvolle Kulisse für eine Tatort-Fulda-Lesung.
Der Ex-Gefängnisarzt und Tatort-Schauspieler-Pathologe Joe Bausch füllte am Sonntagabend die Halle unserer Keramik-Manufaktur. Aber nicht nur die dreihundert schwarzen und blutroten mit Zuhörern besetzten Stühle füllten den frei geräumten Arbeitsraum sondern der Redeschwall von Joe Bausch reichte bis in jeden Hallenwinkel. Passend zu seinem neuen Buchtitel „Gangsterblues“ begleitete ihn die Band „Bluesdoctors“ aus Gießen mit der passenden Bluesmusik. Wegen des Blues hatte sich unser Hilpert-Team mit schwarzen Hüten und in schwarzen Hosen und weißen Hemden zum Gästeempfang vorbereitet. „Gott-sei-dank erleben wir nicht allzu oft einen Blues beim Öffnen unserer Brennöfen“ war die Überlegung von Geschäftsführer Helmut Hilpert bei der Begrüßung der Zuhörer und von unserem Stargast Joe Bausch.
Joe Bausch ist gebürtiger Hesse und in Limburg aufgewachsen, als Ministrant besuchte er bereits schon in seiner Jugend den Fuldaer Dom. Aber jetzt war er gekommen um sein zweites Buch vorzustellen in dem er zwölf Geschichten aus seinem Arbeitsalltag als Arzt in der Justizvollzugsanstalt Werl erzählt. Erzählen… das war auch eher sein Motto für den Abend, da nach seiner Meinung das Selberlesen der Zuhörer auf jeden Fall besser ist als sein Lesen. Und so blieb es bei seinen Erzählungen und nur einigen Zitaten aus seinem Buch. Diese Geschichten hatte er sich zuvor nicht aufgeschrieben sondern sie sind erlebte Begegnungen mit Gefängnisinsassen, die ihm allesamt im Gedächtnis geblieben sind und die eine gewisse Doppelbödigkeit aufweisen. Seine markante Ausstrahlung und Coolness, mit der er die Zuhörer in den Bann zog, ließen seinen Umgang mit den Häftlingen und die Art und Weise wie er deren „Eis“ gebrochen hat sehr gut vorstellbar werden. Trotz der Geschichten um Raub, Mord und Totschlag gab es viel zum Lachen und das wurde warmherzig und vergnüglich von Joe Bausch zu unseren Gästen transportiert. Seine handsignierten Bücher fanden einen großen Zuspruch.
Die Pause nutzten viele Gäste für einen Ausstellungsrundgang. Als kleine Labung wurden Getränke und Snacks angeboten, die den gelungenen Abend abrundeten.
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